DIE LINKE Birkenfeld: MDB Alexander Ulrich (DIE LINKE) hält 1.Mai-Rede beim DGB in Idar-Oberstein

Rainer Böß, stellv. Kreis-und Fraktionsvorsitzender Kreis Birkenfeld

Gesellschaftskritsche Rede von MDB Alexander Ulrich bei 1.Mai-Veranstaltung des Deutschen Gewerkschaftsbundes auf dem Marktplatz in Idar-Oberstein

Viele Mitglieder und Unterstützerinnen und Unterstützer der LINKEN im Kreis Birkenfeld beteiligten sich an der Kundgebung des Deutschen Gewerkschaftsbundes am 1. Mai in Idar-Oberstein.
Erfreulich war, dass der DGB-Kreisvorstand mit  Stefan Worst an der Spitze mit Alexander Ulrich (zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Kaiserslautern) einen rheinland-pfälzischen Bundestagsabgeordneten der Partei DIE LINKE als Hauptredner eingeladen hatte.

MDB Alexander Ulrich wahrte die gebotene parteipolitische Neutralität, war aber erwartungsgemäß in seiner meiner Meinung nach sehr guten Rede in vielen Punkten deutlich gesellschaftskritischer als man es sonst bei Reden zum 1. Mai gewohnt ist.
Im Anhang das Video der kompletten Rede und nachstehend einige Auszüge :

Alexander Ulrich: "Der Reichtum Deutschlands wächst, aber die Gerechtigkeitslücke wächst noch schneller.
Solidarität, Vielfalt und Gerechtigkeit, das ist unser Mai-Motto, und das fordern wir auch in der Politik, nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Wohnraum wird immer knapper, und die Wohnungen, die es gibt sind kaum noch zu bezahlen. Die Wohnungsfrage ist die soziale Frage unserer Zeit.
Über 40 % aller Beschäftigten arbeiten in a-typischen Beschäftigungsverhältnissen. Über die Hälfte aller 2017 abgeschlossenen Arbeitsverträge waren befristet oder fanden in ungewollter Teilzeit- oder Leiharbeit statt. Vor allem Berufseinsteiger sind betroffen. Arbeit war einst Quelle für Wohlstand für Viele. Heute ist sie für Viele die Quelle von Armut. Niedriglöhne, Leiharbeit und Werkverträge sind keine Merkmale einer moderen Wirtschaft, sie sind sozialstaatliche Sklaverei oder ein sozialstaatlicher Skandal.Deshalb her mit der guten Arbeit und Entlohnung für alle. Deshalb müssen die prekären Beschäftigungen, Leiharbeit, sachgrundlose Befristungen, der Missbrauch von Werkverträgen zurückgedrängt werden und der Mindestlohn muss deutlich angehoben werden.
Alterarmut droht. Die Renteneinstiegsgrenze muss nach unten verschoben werden. Wir wollen verlässliche und auskömmliche Renten, auf die sich alle Generationen verlassen können.

Wir brauchen keinen Arbeitstag ohne Grenzen, wir brauchen Zeit zur Erholung, für die Familie und für Freunde. Und auch die Ruhezeit zwischen den Schichten muss bestehen bleiben.

Ich spreche von dieser Partei, die schon mit ihrem Namen lügt, wenn sie sich Alternative für Deutschland nennt.
Wer auf der Flamme von Bürgerwut und Zukunftsängsten seine braune Suppe kochen will, der meint es nicht gut mit seinem Land. Während wir für Mindeslöhne, auskömmliche Löhne und gute Arbeit kämpfen hetzen die gegen Flüchtlinge und Nichtdeutsche. Glaubt denn wirklich jemand, dass die Flüchtlinge, fairen Löhnen, sicheren Arbeitsplätzen und sozialer Sicherheit im Wege stehen? Oder dass wir Steuerflucht, explodierende Mieten und obszöne Managergehälter in den Griff bekommen, wenn wir die Grenzen schließen und die Menschen im Mittelmeer ersaufen lassen? Nein, Hetze gegen Minderheiten hilft nicht gegen kapitalistische Ungerechtigkeit! Hier ist Widerstand gegen Menschenverachtung und Dummheit angesagt.

Wir stehen für Vielfalt, Demokratie und soziale Sicherheit und eine menschenwürdige Perspektive für Alle, für Deutsche und Nichtdeutsche, für Männer und Frauen, für Geflüchtete und unabhängig vom Glauben.

Die acht reichsten Personen der Welt besitzen mehr Vermögen als die untere Hälfte der Menschheit.
20 Millionen Menschen sind akut vom Hungertod bedroht. In Syrien tobt ein erbarmungsloser Krieg und in Afrin fliehen Tausende vor einer menschen- und völkerrechtswidrighen Aggression der türkischen Armee. Wir lehnen Aggession, Terror und Krieg ab. Lasst uns auch hier im Land dagegen kämpfen, dass wir immer mehr Geld für Rüstung asugeben. Wir brauchen für vieles Geld, aber ganz bestimmt nicht für diese drastische Aufrüstung. Abrüsten statt Aufrüsten – das ist das Gebot der Stunde! Gewerkschaften haben sich immer als Teil der Friedensbewegung verstanden. Von Deutschland geht leider wieder Krieg aus, durch Auslandseinsätze, durch Waffenexporte oder die völkerrechtswidrigen Drohneneinsätze über Ramstein. Wir lehnen das ab. Wir möchten auch, dass die atomaren Sprengköpfe in der Eifel endlich verschwinden. Wir wollen keine Atomwaffen in Rheinland-Pfalz, in Deutschland, wir wollen nirgendwo Atomwaffen!

Wir wollen eine faire Bezahlung und Entgeltgleicheit für Mann und Frau. Wir wollen gleiches Geld für gleiche Arbeit! Wir brauchen mehr Tarifbindung, auch in Idar-Oberstein. Wir wollen, dass mehr Beschäftigte den Schutz von Tarifverträgen genießen. Wir wollen ein gutes und solidarisches Pflegesystem. Wir wollen ein gerechtes Steuersystem mit dem eine solide Infrastruktur und bezahlbare Wohnungen finanziert werden. Und wir wollen einen öffentlichen Dienst, der seine Aufgaben gut erfüllen kann. Wir wollen gute Bildung für alle Kinder und Jugendlichen. Wir wollen gute und sichere Arbeit, das Friedens- und Solidar-Projekt Europa neu beleben und eine gerechte Gesellschaft, in der sich die Menschen keine Sogen um ihre Zukunft und die ihrer Kinder machen müssen.
Wer soll das alles durchsetzten, wer hat die Kraft und den Mut? Darauf gibt es nur eine Antwort: Wir, die Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter in Deutschland!"

Der Kreisverband DIE LINKE Birkenfeld schließt sich diesen Ausführungen an: "Es muss endlich Schluss damit sein, dass sich die Superreichen und Konzerne die Taschen auf Kosten der Menschen voll machen, die hart arbeiten und viel zu wenig davon haben. Ob im Blaumann oder im Krankenhauskittel, ob mit Wischmopp oder Laptop - nur gemeinsam können wir etwas erreichen und verändern. Wir brauchen die Solidarität der Vielen gegen die Bereicherung der Wenigen.
DIE LINKE will deshalb die Arbeitswelt umkrempeln: Normal muss sein, was den Menschen dient, nicht was dem Profit der Unternehmen nutzt. Deshalb macht DIE LINKE nicht nur am 1. Mai an der Seite der Beschäftigten und der Gewerkschaften Druck für gute Arbeit und gute Löhne und für ein Neues Normalarbeitsverhältnis. "

RaB

Video mit Rede von Alexander Ulrich und Fotos auf Facebook:
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