Nachtflugverbot für Frankfurt und den Hahn
Rund 2.500 Menschen, darunter Tanja Krauth, die Spitzenkandidatin der Partei DIE LINKE Rheinland-Pfalz für die anstehende Landtagswahl, haben am 19. Februar in Mainz gegen Fluglärm protestiert. Es wird befürchtet, dass durch die Inbetriebnahme der neuen Landebahn am Frankfurter Flughafen die Lärmbelastung deutlich zunehmen wird.
Laut einer repräsentative Umfrage des Umweltbundesamtes (UBA), so Krauth, fühlen sich mittlerweile fünf Millionen Bürgerinnen und Bürger hochgradig durch Lärm belästigt.
Tanja Krauth: „Dass die Klagen der Bevölkerung ernst zu nehmen sind,zeigt die UBA-Studie „Risikofaktor nächtlicher Fluglärm“ aus dem Jahr 2010 von Professor Greiser. Für Herz- und Kreislauferkrankungen ist nachgewiesen: Im Vergleich zu Personen, die keinem Fluglärm ausgesetzt sind, steigt das Erkrankungsrisiko betroffener Personen mit zunehmender Fluglärmbelastung. Lärm kann Bluthochdruck und Herzinfarkte hervorrufen und das Entstehen von Krebs begünstigen. Die Ergebnisse mehrere internationaler Studien lassen heute die eindeutige Aussage zu: Fluglärm kann tödlich sein. „
In Mainz und der gesamten Region sind Lebensqualität und Gesundheit von hunderttausenden Bewohnern bereits heute stark gefährdet. Nach dem Willen von Fraport und der Luftfahrtlobby soll nun auch die Nachtruhe durch Ausnahmeregelungen und gesetzliche Änderungen der reinen Profitgier geopfert werden.
Tanja Krauth:“ Dass die Mainzer SPD mit zur Demonstration gegen Fluglärm aufgerufen und ein generelles Nachtflugverbot gefordert hat ist ziemlich dreist und vermutlich dem gerade stattfindenden Wahlkampf geschuldet. Und auch die Aussage von Verkehrsminister Hering im Landtag, dass die zunehmende Belastung der Region mit Fluglärm ein Skandal wäre, ist ähnlich unglaubwürdig.
Hering sorgt sich nämlich keineswegs um die Menschen in der Region. In Wahrheit spielen auch hier ausschließlich wirtschaftliche Interessen für die SPD eine Rolle. Hering ist ein eifriger Verfechter des von der rheinland-pfälzischen Landesregierung mit jährlich 20 Millionen Euro aus Steuergeldern subventionierten Nachtflughafens Hahn, der nach wie vor große Verluste schreibt. Hering wirbt bei jeder sich bietenden Gelegenheit für die Ausweitung des Nachtflughafens. Er hatte gehofft, dass, wenn in Frankfurt ein Nachtflugverbot käme, der nächtliche Frachtflugverkehr über den Hahn abgewickelt werden könnte.
Ich fordere die rheinland-pfälzische SPD-Landesregierung und insbesondere Verkehrsminister Hering auf, statt inhaltsloser Floskeln und Sonntagsreden endlich Taten sprechen zu lassen und alles zu unternehmen, um die Lärmbelastung abzumildern, und den Betroffenen die wohlverdiente Nachtruhe zu garantieren!
Die Landesregierung muss sich gegen den Ausbau und für ein absolutes Nachtflugverbot von 22 bis 06 Uhr einzusetzen sowie für eine Begrenzung des Flugverkehrs und des Fluglärms über Wohngebieten!
Das gilt ausdrücklich auch für den Flughafen Hahn! „