Pressemitteilungen des Kreisverbandes

LINKE bei Gedenkveranstaltungen für Opfer des Nationalsozialismus

Tanja Krauth & Rainer Böß, Kreisvorstand Birkenfeld

Die Erinnerung an den Holocaust darf nicht verblassen

Tanja Krauth und Rainer Böß von der Kreistags-Fraktion DIE LINKE Birkenfeld nahmen am 27. Januar in der Göttenbach-Aula an der Gedenkveranstaltung der Stadt Idar-Oberstein und des Schalom Vereins für die Opfer des Nationalsozialismus teil. Im Mittelpunkt stand...

 

Die Erinnerung an den Holocaust darf nicht verblassen

 

Tanja Krauth und Rainer Böß von der Kreistags-Fraktion DIE LINKE Birkenfeld nahmen am 27. Januar in der Göttenbach-Aula an der Gedenkveranstaltung der Stadt Idar-Oberstein und des Schalom Vereins für die Opfer des Nationalsozialismus teil. Im Mittelpunkt stand die Ausstellung „In Memoriam“ von Prof. Dr. Michael von Cranach, in der die Rolle der Psychiatrie bei der sogenannten „Vernichtung lebensunwerten Lebens“ zwischen 1939 und 1945 beleuchtet wurde. Weil sie angeblich psychisch krank oder geistig behindert waren wurden mehr als 180000 Menschen, darunter über 10000 Kinder in Heimen und Krankenhäusern von Ärzten und Psychiatern vergast, durch Giftspritzen ermordet oder durch Nahrungsentzug getötet. Mit der Lesung aus der Biografie ihrer Urgroßmutter Anna L., die dem Euthanasie-Verbrechen der Nazis zum Opfer fiel, verdeutlichte die Autorin Daniela Martin diese Zeit.

Rainer Böß und weitere Mitglieder der LINKEN aus dem Kreis Birkenfeld beteiligten sich ebenfalls am 29. 01. in der Gedenkstätte SS-Sonderlager/KZ Hinzert an einer Gedenkveranstaltung, die an die Opfer des Lagers erinnerte.
100 Besucher, darunter erfreulich viele Jugendliche, waren auf Einladung des Fördervereins Gedenkstätte KZ Hinzert gekommen, um allen Opfern der Nazis, nicht nur der Juden, sondern auch der Sinti und Roma, Homosexuellen und Zwangsarbeiter, zu gedenken.
Mindestens 321 Menschen aus Luxemburg, Belgien, Frankreich, den Niederlanden und Polen kamen dort nachweislich zwischen 1939 und 1945 ums Leben. Tatsächlich waren es wohl weit mehr. Sie wurden ermordet oder starben an Krankheit, Entkräftung oder Hunger. Zwangsarbeiter aus dem Lager wurden auch zur Außenstelle Neubrücke im Kreis Birkenfeld geschickt, wo sie die beschädigten Gleisanlagen reparieren mussten.

Der Fördervereinsvorsitzende Dieter Burgard, Bürgerbeauftragter des Landes Rheinland-Pfalz, den Tanja Krauth und Rainer Böß bereits 2007 als engagierten Menschen kennen und schätzen gelernt hatten, als man gemeinsam mit 2000 Menschen gegen das geplante Schulungszentrum der NPD in Gonzerath bei Morbach demonstrierte, begrüßte als Hauptredner den ehemaligen ADD-Präsidenten Josef-Peter Mertes. Mertes erinnerte daran, dass in den letzten zehn Jahren 180 Menschen in Deutschland rechter Gewalt zum Opfer gefallen wären und sprach sich eindringlich für ein Verbot der NPD aus.

Rainer Böß: „Das ganze Ausmaß der Nazi-Gräueltaten wurde einem wieder vor Augen geführt. Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen!“

(rab)