Bedachungsformen der Ruine Schloß Oberstein
Leserbrief : Halbe Wahrheiten sind auch gelogen oder die Ausgrenzung durch Halbwahrheiten
Nach den ausgestrahlten Interviews im Offenen Kanal und dem Leserbrief des 2. Burgenvereinsvorsitzenden vom 18.09.2012 ist es mir ein Anliegen den Bürgern der Stadt ein paar Worte zu schreiben. Ich widerspreche den öffentlichen Verlautbarungen unseres Oberbürgermeisters und dem Referenten der Direktion für kulturelles Erbe. In dem Interview wird die Behauptung aufgestellt das die Satteldachvariante eine historisiende Schloßbedachung sei und das die Generaldirektion Kulturelles Erbe die Flachdachvariante befürworte. Dies ist so nicht richtig. Bei der Vorstellung der beiden Varianten wurde von Herrn Schüler-Beigang öffentlich gesagt das es immer mehrere Lösungen gäbe und das Bessere immer der der Gegenspieler des Guten sei. Grundsätzlich halte ich eine Satteldachkonstruktion schon für eine bessere Lösung. Ein Satteldach hat keine historisiende Bedeutung an sich, auch bei dieser Bauweise ist Neues von Altem sichtbar zu unterscheiden.
Mir gegenüber äußerte der Refenent der Denkmalpflege bei einem Gesprächstermin in Mainz und vor dem Beginn der Bürgerinformationsveranstaltung das eine Satteldach im Rahmen der genehmigungsfähigen Bauvorstellungen sei und verwies auf die Richtlinien der Direktion kulturelles Erbe. Soweit zum Interviewkommentar des Oberbürgermeisters. Nun einige Worte zum Interwiev des Referenten selbst. Seine Ausführung einer angeblich von der Bürgerinitiative gewünschten ein historisches Steildach aufzusetzen entsprechen auch nicht den Tatsachen. Die Bürger der Stadt wünschen sich eine Satteldachlösung, das ist doch nicht historisierend, ein Satteldäch ist die regional übliche Bedachform. Ein Flachdach über ein bestehendes Flachdach zu bauen halte ich weiterhin für einen eklatanten Stilbruch der nach meiner Überzeugung einer weiteren touristischen Öffnung der Schloßanlage eher schadet als nützt. Setzt man den Planungsentwurf Bill als Bestandschutzmaßnahme mit der zusätzlichen Schaffung von Räumlichkeiten als genehmigungsfähige Kompromisslösung voraus. Dies betonte Herr Schüler-Beigang noch während der Podiumsdiskussion in der Stadthalle, so ist eine Satteldachvariante die wahrlich bessere Lösung. Beide Varianten schützen den Bestand des Schloßes, beide Varianten sind in der Stadtansicht zu sehen, beide Varianten sind keine historisierende Bauweisen, beide Lösungen beinhalten auch eine Räumliche Erweiterung.
Ich frage deshalb unsere Obersteiner Bürger : „Was scheint die bessere und auch die wahrscheinlich kostengünstigere Schloßbedachung zu sein, ein Flachdach aus Beton Glas und Stahl oder eine Satteldachvariante aus solidem Holz ? “
Abschließend noch ein paar Sätze zur Stellungnahme von dem stellvertr. Herrn Michael Dietz. Wer drei Jahre braucht um die Stadträte über den Bauplanungsentwurf zu informieren und es nicht für seine Aufgabe hält die städtischen Gremien zu informieren sollte auch im Anbetracht einer veralteten Vereinssatzung, die nicht mehr dem heutig üblichen Vereinsrecht entspricht, nicht mit Steinen im Glashaus werfen. Wie man mit falschen Zahlen und Vergleichen manipulieren kann zeigt eine klare Zielrichtung und seine „fachlich kompetente“ Einschätzung das nur 0,16% der Obersteiner Bürger ein Satteldach wollen. Das halte ich für eine wohl gezielte Fehlinformation um Menschen dumm zu halten, um die eigenen Interessen zu wahren und um den bevorzugten Planungsentwurf eines Architekten politisch durchzudrücken. Die angebliche Gefährdung von Landeszuschüssen und auch seine Darstellung in der Stadthalle von der zu faltenreichen Satteldachvariante sind Darstellungen nur einem Zweck dienen: „Sand in die Augen unserer Stadträte und Bürger zu streuen um den klaren Blick fürs wesentliche zu trüben“
Bernhard Bohnsack, Stadtrat Idar-Oberstein, Die Linke