Zur Gedenkfeier vom 09. November anlässlich der Reichspogromnacht

Bewegende Gedenkveranstaltung in der Christuskirche Idar-Oberstein

Die Gedenkveranstaltung von Shalom-Verein und Jugendamt Idar-Oberstein unter Mitwirkung des JAM (Jugendtreff am Markt) am 09. November in Idar-Oberstein anlässlich der Reichspogromnacht von 1938 mit rund 100 Teilnehmern war in der Tat beeindruckend und tief bewegend.

Die gezeigten Fotos, durch die Szenen und vorgetragenen Texte in ihrer Wirkung nochmals verstärkt, dokumentierten in beklemmender Deutlichkeit das Leid und die Hoffnungslosigkeit der Menschen auf dem Weg in die Vernichtungslager der Nazis, zeigten die Gegensätze, zum Beispiel das ängstliche Kind an der Hand der Mutter und den teilnahmelosen Blick des Wachsoldaten mit seinem Gewehr. Die Rizinus-Affäre aus Idar-Oberstein thematisierte sehr anschaulich Menschenwürde und Zivilcourage: "Was kann man als einzelner tun?"

Ich würde mir wünschen, dass die in der Christuskirche in Idar-Oberstein gezeigte Präsentation an vielen Schulen im Kreis Birkenfeld vorgeführt werden könnte. Ebenfalls wäre dies meiner Meinung nach im Rahmen einer Kreistags- oder Stadtrats-Sitzung vorstellbar. Um unsere Demokratie zu stärken, und insbesondere Jugendliche gegen die Einflüsterungen rechtsextremer Hetzer zu immunisieren, kann es gar nicht genug Veranstaltungen geben, die an die dunkelste Zeit deutscher Geschichte erinnern. Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen! Allen an der Veranstaltung Beteiligten meinen Dank und meine Hochachtung.

Rainer Böß, Stellv. Vorsitzender Kreistags-Fraktion DIE LINKE